Innenraumgestaltung – Kalkputz
Restauration einer historischen Balkendecke
Ausführung:
Durch einen Brandschaden wurde die Historische Decke von 1776 völlig zerstört.
Vorgabe des Denkmalamtes war die Decke wieder im historischen Sinne komplett, incl. Stuckleiste, aufzubauen.
Als erstes musste wir die Lehmwickel herstellen und einbauen. Diese wurden in unserer Werkstatt gewickelt. Und dann nach ein paar Tagen Ruhezeit eingebaut und mit Lehm verspachtelt. Nachdem die Lehmwickel vollständig ausgetrocknet waren, wurde auf eine Holzunterkonstruktion die Schilffrohmatten angebracht. Diese dienen als Putzträger. Die Schilffrohrmatten wurden nun mit einem zweilagigen Kalk-Lehm Putz überputzt. Jetzt wurde der neue Stuck angebracht. Da von dem alten Stuck keine Bilder und Reste übrig waren, wurden vom Denkmalamt vorgefertigte Stuckstäbe genehmigt. Die Decke wurde dann mit einem weißen Lehmoberputz fertig gestellt.
Zum Schluss musste ein kompletter Arbeitsbericht für das Landesdenkmalamt erstellt werden.
Sicherung und Wiederherstellung einer Stuckdecke
Ausführung:
Durch einen Wasserschaden wurde die Stuckdecke in der darunterliegenden Wohnung stark beschädigt. Durch das eindringende Wasser hatte sich der Stuck an einigen Stellen gelöst und war gelblich verfärbt.
Die abgelösten Stellen wurden von uns mit einem speziellen Mittel mit Spritzen hinter spritzt, so dass diese wieder Kontakt zum Untergrund bekommen. Die Fehlstellen und Risse im Stuck und der Decke wurden mit Stuckgips nachmodeliert und ausgespachtelt. Die gelblichen Wasserflecken wurden mit einem Schellack Isoliergrund abgedeckt. Danach wurde auf der ganzen Decke eine Kasein Grundierung aufgetragen.
Zum Schluss wurde die Decke mit einer reversiblen Leimfarbe gestrichen.
Sicherung und Ausbau eines Fachwerkgefaches
Ausführung:
Durch einen Holzanstrich mit Lackfarbe aus den achtziger Jahre, sowie die Verwendung von Acrylmasse für die Fugen, waren die Querhölzer eines Fachwerks komplett verfault und hatten sich aufgelöst. Der dichte Systemaufbau verhinderte, daß das von oben eindringende Wasser nicht nach außen diffundieren konnte und staute sich in den Hölzern. Dies hatte zur Folge, dass die Querbalken im Laufe der Jahre sich auflösten. Da das Gefache dadurch keinen halt mehr hatten, bestand die Gefahr, dass dieses rausfallen könnte.
Aufgabe war es nun dieses Gefache zu sichern und auszubauen ohne das darunterliegende Dach zu beschädigen.
Zuerst wurde der untere Abriss mit einem, von uns speziell angefertigten Eisenwinkel gesichert, so dass der obere Teil des Gefaches nicht abrutschen konnte. Danach konnte das Gefache problemlos von innen und von oben nach unten ausgebaut werden.
Waschbecken und Hintergrund aus Tadelakt
Ausführung:
Die Decke wurde mit einem himmelblauen Kalk-Oberputz, mit einer Körnung von 0,5mm versehen Auf die Wand im Hintergrund wurde mit gelb eingefärbter Tadelakt aufgebracht. Der braune Unterschrank wurde eigenhändig gebaut und mit einem braunen Tadelakt überzogen
Das Waschbecken wurde in unserer Werkstatt hergestellt. Als Träger diente ein Pflanzenschale aus Ton. Nach der Beschichtung mit einem Trägermaterial wurde dieses mit einem grünen Tadelakt überzogen. Das Waschbecken ist voll funktionsfähig
Tadelakt und Oberputz wurde von uns mit Erdpigmenten eingefärbt.
Lehmwickel
Ausführung:
Bedingt durch einen Wasserschaden mussten, aufgrund der Schimmelbildung, die historischen Lehmwickel komplett ausgebaut werden. Vorgabe des Landesdenkmalamt war, diese durch neue zu ersetzen. Die Wickel wurden von uns in der Werkstatt hergestellt und dann vor Ort eingebaut.
Restauration Fachwerkhaus
Ausführung:
Das Fachwerkhaus wurde auf 500 Jahre datiert und ist eines der ältesten in Eberbach. Das genaue Baujahr konnte nicht ermittelt werden. Aufgabe war es den Außenputz zu restaurieren in Absprache mit dem Landesdenkmalamt. Da es sich um ein verputztes Fachwerk handelte, hatten wir vom Denkmalamt die Genehmigung das Fachwerk wieder zu verputzen. Der Hausherr entfernte den bis zu 10cm dicken Altputz. Dabei wurden einige Schäden an den Balken entdeckt, die zuerst ausgewechselt werden mussten. Zuerst mussten die Gefache neu verputzt werden, um ihnen wieder Standsicherheit geben zu können. Bei den Ausfüllungen von Staken über Bruchsteine bis hin zu Backsteinen, spiegelte sich die ganze Bandbreite der Jahrhundert alten Techniken der Gefacheausmauerung wieder.
Nachdem die Gefache ertüchtigt und die neuen Balken eingesetzt waren, wurde die ganze Fassade mit Streckmetall, als Putzträger, überzogen. Reste der alten historischen Putzträger (Holzleisten) sind auf den Bildern 3630 bis 3634 noch zu erkennen.
Danach wurde die Fassade mit einem rein natürlichen Kalkputz in mehreren Gängen wiederaufgebaut. Auch hier waren wieder Putzdicken bis zu 10 cm keine Seltenheit.
Nachfolgend wurde auf den noch feuchten Unterputz eine dünne Schicht Kalkputz aufgetragen, die dann mit einem Holzbrett abgerieben wurde. Da der Untergrund erst ein paar Tage alt war, verbindet sich diese Schicht unwiderruflich mit dem Untergrund. Hier handelt es sich um eine Fresko Technik, die schon bei den Römern mit Sumpfkalkfarben angewendet wurde.
Zum Schluss wurde die Fassade mit einer Mineralfarbe gestrichen.
Die Restaurierung war somit abgeschlossen und das Denkmalamt, mit der Vorgehensweise zufrieden. Mittlerweile ist das Gebäude, auch wegen des Alters, sogar in die Stadtführung eingebunden.
Innenraumgestaltung – Schilfrohrmatten
Ausführung:
Schilffrohrmatten als Putzträger verputzt mit einem Kalk-Lehm Putz. Kalk-Oberputz mit 0,5mm Körnung
Strohballenhaus
Ausführung:
Strohballenhaus innen mit Lehm und außen mit Kalk verputzt